(2-1998) Mein erster Psychiatrieaufenthalt

Von September bis Dezember 1998 war ich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Wechselburg in stationärer Behandlung.
Die manische Episode schlug dort schnell in eine schwere Depression um.
Das geschah sicherlich auf Grund einer entsprechenden Medikation.
Die ersten zwei Wochen durfte ich nicht an den Wochenenden nach Hause.
Danach holten mich meine Eltern jeden Samstag ab und brachten mich Sonntag Abend zurück in die Klinik.
Es war sehr schmerzlich. Ich war stets tieftraurig.
Ich war in einem Doppelzimmer untergebracht.
Innerlich sträubte ich mich gegen den Psychiatrie Alltag.
Ich musste ein Stimmungstagebuch führen. Oftmals wusste ich nicht wie ich meine Gefühle ausdrücken sollte.
In der Kunsttherapie fiel mir meist kein Motiv zu malen ein und das Auswerten der Zeichnungen war lästig.
Besonders die Saunagänge quälten mich.
Während der gesamten Behandlungszeit besuchte ich die Klinikschule.
Meine Leistungen waren nicht besonders gut. Aufgrund der Depression litt meine Konzentration nach wie vor.
Ende November ging es mir langsam aber sicher besser. Meine Stimmung hob sich und ich gewann an Selbstvertrauen.
Zur Weihnachtsfeier sang ich ein Solo. Ich war zuletzt im Schulchor gewesen.
Ich bekam für mein Singen eine entsprechende Anerkennung durch das Pflegepersonal und das tat mir sehr gut. Es kam sogar ein Fotograf von der Presse und fotografierte mich für einen Artikel.
An die medikamentöse Behandlung kann ich mich im Detail nicht mehr erinnern.
Eine genaue Diagnose konnte dort noch nicht gestellt werden.
Pünktlich zum Weihnachtsfest wurde ich entlassen.

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