Vorsorgevollmacht

Mein Mann und ich haben endlich das Formular für meine Vorsorgevollmacht ausgefüllt.Ich habe mir dieses bei der Sozialarbeiterin des Sozialdienstes der psychiatrischen Ambulanz geholt. Ein wichtiger Anlass dabei ist es, dass mein Mann im Falle einer Zwangseinweisung für mich entscheiden kann, verbunden mit den nötigen medizinischen Eingriffen.

Auszug aus dem Leitfaden für die Vorsorgevollmacht

Wofür sollte ich denn überhaupt Vorsorge treffen, folgende Fragen stellen sich:

Wer handelt und entscheidet für mich?
Wird dann mein Wille beachtet werden?
Wer organisiert für mich nötige ambulante Hilfen?
Wer sucht für mich einen Platz in einem Senioren- oder Pflegeheim?
Wer kündigt meine Wohnung oder meinen Telefonanschluss?
Wie werde ich ärztlich versorgt?
Wer entscheidet bei Operationen und medizinischen Maßnahmen?
Wer erledigt meine Bankgeschäfte?
Wer verwaltet mein Vermögen?

Vollmacht ist die durch Rechtsgeschäft einer anderen Person erteilte Vertretungsmacht. Sie wird im Regelfall durch Erklärung des Vollmachtgebers gegenüber dem zu Bevollmächtigen (Vertrauensperson) erteilt. Wie jedes Rechtsgeschäft setzt diese Erklärung die Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers voraus. Dieser muss also beim Unterschreiben der Vollmacht (noch) in der Lage sein, einen freien Willen zu bilden.

Die Vorsorgevollmacht ermöglicht Ihnen ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Sie benennen eine oder mehrere Personen Ihres Vertrauens, die bereit sind, für Sie im Bedarfsfall zu handeln.

Anders als bei der Bestellung eines rechtlichen Betreuers ist auch kein aufwendiges Gerichtsverfahren mit bürokratischem Aufwand für den Betreuer erforderlich. Der Bevollmächtigte muss sich sein Handeln – anders als der Betreuer – nur in wenigen Ausnahmefällen vom Betreuungsgericht genehmigen lassen und er muss auch zum Unterschied gerichtlich eingesetzten Betreuer dem Betreuungsgericht nicht regelmäßig Bericht erstatten und Rechnung legen. Nur wenn dem Betreuungsgericht ein entsprechender Anlass bekannt wird, kann es für den Bevollmächtigten einen „Kontrollbetreuer“ bestellen.

Grundsätzlich gibt es für Vorsorgevollmachten keine Formvorschriften. Schon aus Gründen der Klarheit und Beweiskraft ist aber eine schriftliche Abfassung dringend zu empfehlen.

Die Vollmacht zur Vorsorge muss aber nicht handschriftlich verfasst sein Sie können eine Vollmacht auch mit Maschine oder Computer schreiben oder von einer anderen Person schreiben lassen. Schließlich können Sie auch eines geeigneten Vordruckmusters hierfür bedienen. Ort, Datum und vollständige eigenhändige Unterschrift sollten jedoch keinesfalls fehlen.

Für den Fall, dass der von Ihnen Bevollmächtigte „im Ernstfall“ verhindert ist, sollte möglichst eine weitere Vertrauensperson als Ersatzbevollmächtigter zur Verfügung stehen. Dass dieser nur bei Behinderung des eigentlichen Bevollmächtigten für Sie handeln darf, sollte intern abgesprochen werden.

Wo bewahre ich die Vollmachtsurkunde auf ?

Sicherheitshalber sollte die Vollmacht die Bestimmung enthalten, dass der Bevollmächtigte die Vollmachtsurkunde bei Vornahme eines Rechtsgeschäft für Sie dem Geschäftspartner im Original vorzulegen hat. Handlungsfähig ist Ihr Bevollmächtigter dann allerdings nur, wenn er die Vollmachtsurkunde im Original vorweisen kann. Sorgen Sie deshalb stets dafür, dass die Vollmachtsurkunde dem Berechtigten zur Verfügung steht.

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, ich zähle die auf, die auch Mein Mann und ich gewählt haben:

Sie übergeben die Vollmachtsurkunde von vornherein dem Bevollmächtigten mit der Maßgabe, von dieser nur in dem besprochenen Fall Gebrauch zu machen. Wie schon gesagt, sollten Sie ohnehin nur denjenigen bevollmächtigen, dem sie vorbehaltlos vertrauen können. Sollte diese Person absprachewidrig schon vorzeitig von der Vollmacht Gebrauch machen, können Sie die Vollmacht widerrufen und Schadensersatz fordern.

Erbrechen des Quetiapin

Vergangene Samstag Nacht war mir Übel, wahrscheinlich hatte ich das Abendessen nicht vertragen. Ich nahm mein Medikament wie gewohnt um 21:30 ein und erbrach um 22:30. Ich hatte die Befürchtung einen Teil teil des Wirkstoffes wieder herausgebracht zu haben. Um Mitternacht herum konnte ich für eine Stunde einschlafen bis ich völlig munter erwachte. Ab diesem Zeitpunkt gelang es mir nicht mehr auch nur für eine Minute einzuschlafen. Ich musste mich sehr quälen und sah mich gezwungen bei Licht dazuliegen und auf den Morgen zu warten. Mein Kater, der neben mir lag, wirkte durch sein Schnurren beruhigend auf mich. Um 7:30 stand ich auf und verrichtete wie gewohnt meine Morgenroutine. Ich fühlte mich dermaßen stark geschwächt, so dass ich alle Beschäftigungen ruhig anging und auch meine Gedanken kontrollierte, denn ich möchte eine mögliche Manie unbedingt ausschließen können. Ich dachte etwas mehr nach als sonst was mich aber nicht weiter belastete. Ich hatte Magenschmerzen verspürte allerdings keine Übelkeit mehr. Die Schmerzen waren auf jeden Fall psychosomatischer Natur und kein Infekt. So schleppte ich mich durch den Tag und sehnte eigentlich nur den Abend herbei um endlich wieder schlafen zu können. Ich hoffte auf ein zügiges Einschlafen doch leider blieb mir das vergönnt und ich schlief erst 2:00 ein, nach einem 6 stündigen Schlaf hatte ich zumindest zu etwas Kraft gefunden.

Ich hätte den Trommelunterricht und die Arbeit am Montag auch absagen können, ich wollte jedoch meine Tagesstruktur beibehalten. Ich muss schon sagen, dass mich alle Aufgaben anstrengten und meine Konzentration schlechter war. Letztendlich hatte ich es gut gemeistert ohne überreizt zu sein.

Ich fühlte mich nach den beiden schweren Nächten wirklich an meiner Grenze angelangt und hatte große Besorgnis um meine Stabilität, es war schwer auszuhalten. Es ist mir deshalb ein Anliegen dies hier zu erwähnen.

Am Sonntag rief ich zu meiner Sicherheit die geschlossene Station an um mit der diensthabenden Ärztin über die Geschehnisse zu sprechen. Ich wollte wissen inwieweit der Wirkstoff ausgeschieden wurde. Sie beruhigte mich und bestätigte mir, dass ich alles richtig gemacht hatte und ein gewisser Schutz noch vorhanden gewesen sei.

Die vergangenen 3 Nächte bin ich sofort eingeschlafen und sehr dankbar dafür.

Antragstellung Schwerbehindertenausweis

Ich habe mich entschieden einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Ein Grund sind sicherlich die finanziellen Vorteile. In der Vergangenheit hatte ich mich immer dagegen gesträubt und große Vorurteile. Ich sah mich damit negativ belastet und weniger wertvoll, deshalb kam dies absolut nicht in Frage. Mittlerweile kann ich mit diesen Gedanken gut leben und sie korrigieren.

Eine chronische Erkrankung wird als Behinderung anerkannt. Der Grad der Behinderung muss bei mindestens 50% liegen dann kann ein Schwerbehindertenausweis ausgestellt werden. Das zuständige Versorgungsamt prüft den Antrag. Die Anträge unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.

Der Antrag wurde abgelehnt!

Jahresrückblick 2021

Im Februar konnte ich meine ehrenamtliche Arbeit wieder aufnehmen. Die gezwungene Abstinenz hat mir noch einmal deutlich vor Augen geführt wie wichtig mir mein Ehrenamt ist und wie essentiell für mein Leben. Es war unglaublich schön die Senioren wiederzusehen und absolut keine Problem Anschluss zu bekommen.

Meine Freundin aus Dresden brauchte bis April Zeit für sich. Wir waren zuletzt sehr oft zusammen gewesen, der nunmehr karge Kontakt traf mich emotional sehr. Ich vermisste unsere Treffen und Telefonate wollte aber auch Verständnis aufbringen, was mir nur teilweise gelang. Ihre „Rückkehr“ freute mich außerordentlich und dies zeigt wie sehr ich sie eigentlich liebe. An einem Samstag im Februar besuchte mich meine Leipziger Freundin und wir gönnten uns einen Restaurantbesuch in einem sehr guten Sushi Restaurant um die Ecke. Jede Begegnung fühlt sich vertraut an, obwohl wir uns relativ selten sehen. Bereits im April sahen wir uns in Leipzig ein weiteres Mal und ich verbrachte einen Samstag bei ihr und fuhr am Abend zurück nach Dresden.

Im Mai hätte eigentlich das reguläre Wave-Gotik-Treffen stattgefunden, aufgrund der Pandemie war das allerdings ein weiteres Mal nicht möglich. Ich wollte dennoch an Pfingsten in Leipzig sein. Das „Heidnische Dorf“, ein wichtiger Bestandteil des WGT, sollte dennoch durchgesetzt werden. Es durften jedoch keine Künstler auftreten. Meine Freundin und ihr Sohn begleiteten mich dorthin und wir machten es uns auf einer Decke gemütlich um zu speisen und die Leute anzuschauen. Ich habe mich in dieser schwarzen Runde sehr wohlgefühlt. Allerdings war ich die vielen Menschen nicht mehr gewöhnt und Schuld war die notwendige Isolation.

Am Abend ging ich mit ihr zur Moritzbastei, denn unser gemeinsamer Lieblings DJ sollte auf der Terrasse auflegen. Die Lautstärke wurde stark eingeschränkt und das Hörerlebnis war dadurch nicht so intensiv als wir uns das gewünscht hatten. Der dortige Ansturm war enorm groß, überall standen die Leute und unterhielten sich oder wogen sich ein wenig in den Tanz. Offiziell durfte nicht getanzt werden und wer unmittelbar dabei sein wollte musste sich testen lassen und saß letztlich auch nur auf der Terrasse mit dem Blick auf den DJ. Meine Freundin saß auf der Mauer und ich lehnte daran und bewegte mich zur Musik, fühlte mich frei und ausgelassen. Zurück in meinem Hostel war ich total überreizt von der Menschenmenge auch wenn es positiver Stress war. Seit Februar hatte ich wieder einmal starke Schlafstörungen und mein Psychiater musste mir Zopiclon verschreiben. Die zwei Nächte in Leipzig verliefen schwierig und ich war froh sie überstanden zu haben.

Trotz dieser schwieriger Umstände hatte ich mir die Fahrt nach Leipzig nicht nehmen lassen wollen. Ich kehrte gesund und munter nach Dresden zurück und bin dankbar die Schlafproblematik in den Griff bekommen zu haben. Für mich ist meine psychische Stabiltiät nach wie vor keine Selbstverständlichkeit sondern immer wieder eine Gnade. Manchmal denke ich sogar, dass ich den Frieden gar nicht verdient habe, was natürlich absolut nicht der Fall ist.

Im Juni verreisten Christian und ich nach Breslau, das hatten wir bereits im vergangenen Jahr geplant und konnte endlich umgesetzt werden. Wir verbrachten vier Tage in einem Apartment und hatte viel Zeit um uns Breslau anzusehen. Ich hatte im Vorhinein Sehenswürdigkeiten ausgesucht, die einen Besuch wert sein sollten. Es gab wirklich sehr schöne Plätze und eine große Auswahl an Gastronomie. Ich würde dennoch nicht noch einmal in diese Stadt reisen, gelohnt hat es sich jedoch und ich habe schöne Erinnerungen an diese Unternehmung.

Des Weiteren besuchte meine Freundin und ich endlich eine Tanzveranstaltung im Bunker. Die Erfahrung fühlte sich zunächst surreal an, so viel Zeit war seit der letzten Party vergangen. Es war ein unglaubliches Glücksgefühl auch wenn dieses nicht lange anhielt.

Im Juli wurde das Konzert von „Lebanon Hanover“ nachgeholt und ich hatte riesigen Spaß beim Zuschauen. Meine Freundin und ich wollten die gelockerten Coronamaßnahmen nutzen und besuchten im August die Theaterruine und erlebten einen humorvollen Abend. Es wurde eine Komödie von Shakespeare adaptiert. Christian und ich gingen später auch ins Theater, dem Bärenzwinger, um uns eine weitere Komödie von Shakespeare anzusehen. Mein Mann war sehr begeistert von der Vorstellung.

Seit Juli habe ich große Fortschritte beim Trommeln gemacht was mein Lehrer anmerkte und lobte. Irgendwie platzte endlich der Knoten und ich ging selbstbewusster an mein Spiel heran und kann mittlerweile mehrere Minuten verschiedenen Rhythmen spielen ohne zu unterbrechen. Es fließt einfach aus mir heraus.

Ende August fuhren wir nach Leipzig vornehmlich ohne meine Freundin mit einbeziehen zu wollen und ins Museum zu gehen. Letztendlich meinte sie aber, dass wir auch kurz vorbei kommen könnten, was wir dann auch taten. Sie und ihr Mann befanden sich im Umzugsstress und wir würden uns das letzte Mal vor ihrer Wohnung treffen und einen Spaziergang machen.

Meine Freundin zog nach Hof wo sie nun ihrer Familie näher ist. Ich empfinde schon etwas Wehmut, denn ich fühle mich mit Leipzig sehr verbunden. Wir haben in Leipzig viel miteinander erlebt und gerade die Tanznächte wie aber auch Leipzig selbst werde ich vermissen, natürlich kann ich Leipzig auch so besuchen.

Und das habe ich mit meiner Freundin aus Dresden bereits im September umgesetzt. Wir nahmen uns für eine Nacht ein Hostel und besuchten eine Burlesque Show von deren Umsetzung wir sehr enttäuscht waren.

Ein weiteres großartiges Ereignis trug sich in der Reithalle Dresden zu, „Goethes Erben“ traten auf. Wie lange hatte ich darauf gewartet und endlich fand es statt. Ich genoss das Konzert in großem Maße und fühlte mich sehr glücklich unter den mit fiebernden Fans.

Das auf unbestimmte Zeit letzte Amüsement erlebten meine Freundin und ich im November im Bärenzwinger, wir schwangen dort das Tanzbein und lachten viel.

Trotz der Coronakrise blieb ich zu jeder Zeit ausgeglichen in meiner Stimmung. Ich versuche meine Sicht immer auf meine Familie, Freunde, Musikunterricht und Ehrenamt zu richten, denn diese Elemente habe oberste Wichtigkeit in meinem Leben. Ich will mir meine Lebensfreude und den Optimismus nicht nehmen lassen. Ich muss gut auf mich achten und sondieren welche Dinge bedacht werden müssen und welche nicht, um meine Gedankenwelt nicht sinnlos zu belasten. Ich versuche unnötige Grübeleien sein zu lassen und zu stoppen, es gelingt mir ziemlich gut.

Das Weihnachtsfest hat mich nicht nachdenklicher gemacht und ich konnte das Fest inmitten meiner Familie genießen. Das größte Geschenk in diesem Jahr ist wohl die psychische Stabilität meiner lieben Mutter. Es ist unbezahlbar schön wie Mutti nach einem schweren Krankheitsverlauf wieder zu sich gefunden hat, ich kann Gott dafür gar nicht genug danken.

Mit dieser Erkenntnis möchte ich den Jahresrückblick auf 2021 beenden und wünsche euch Allen ein gesegnetes neues Jahr.