10. Hochzeitstag

In diesem Monat feierten wir unseren 10. Hochzeitstag.

2012 heirateten wir standesamtlich in Oybin. Unsere Familie ließen wir bei dieser Feier außen vor, weil wir es als passender erachteten diesen wichtigen Tag alleine zu begehen. Uns war jedoch damals klar, dass es in naher Zukunft eine kirchliche Trauung mit großer Feier geben würde. Letztendlich gingen fünf Jahre ins Land bis unsere Trauung 2017 in Dresden stattfand.

Auf Grund einer Bipolaren Störung können Beziehungen in die Brüche gehen. Der Partner muss gut über die Erkrankung aufgeklärt sein, dann hat er auch das nötige Verständnis und kann das Verhalten in den Krankheitsphasen besser einschätzen. Ihm ist es somit auch möglich einzuschreiten, wenn eine stationäre Behandlung von Vorteil ist. Mittels einer Vorsorgevollmacht kann der Ehepartner die medizinischen Angelegenheiten regeln. Der Partner kann seine Partnerin begleiten und somit miteinander verbunden bleiben. Eine Episode kann gemeinsam überwunden werden und die Partnerschaft keinesfalls dauerhaft schädigen.

In meinem Fall musste ich nie an der Liebe meines Mannes zweifeln, weder Verlustängste noch Schuldgefühle erleiden. Ich habe meine Stimmungsschwankungen und depressiven Episoden immer offen kommuniziert. Mein Mann war stets ein guter, aufmerksamer und geduldiger Zuhörer. Er bestärkte mich in meinem Sein, wenn ich selbst nicht mehr an mich glaubte. Die Bipolare Störung stand zu keinem Zeitpunkt zwischen uns. Er fühlte sich gewiss manchmal hilflos und sein Leidensdruck war sicher auch sehr groß. Aus meiner Sicht waren jedoch negative Auswirkungen auf unsere Ehe kaum spürbar. Wir sind in den schweren Zeiten viel mehr noch stärker zusammen gewachsen.

Ich hege keinen Zweifel daran, dass wir auch in Zukunft unseren Lebensweg gemeinsam und glücklich beschreiten.

21. Jahrestagung der DGBS

Vom 09. bis 11. September 2022 findet in Frankfurt am Main die 21. Jahrestagung der DGBS statt. Thema wird „Bipolar und Sucht / Komorbidität und Differentialdiagnose“ sein.

Die online Anmeldung zur Tagung ist bis zum 26.08.2022 möglich.

„Die diesjährige Tagung der DGBS widmet sich einer Gruppe von Begleiterkrankungen, die für den Verlauf und die Prognose der Bipolaren Störungen eine wesentliche Rolle spielt.

Suchterkrankungen gehören zu den häufigsten Komorbiditäten. (mehrere Störungen, die zu einer Grunderkrankung dazukommen). Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol oder illegalen Drogen finden sich laut S3-Leitlinie bei 40-60% der Betroffenen mit einer Bipolar I oder II Störung.

Besonders gefährdet sind Bipolar I Patienten. Dabei kann die Manie zu einem unkritischen Gebrauch dieser Substanzen beitragen, während bei Depressionen oft ein Missbrauch als Therapieversuch zu verstehen ist um Symptome zu lindern.

Neben substanzbezogenen Süchten spielen die sogenannten Verhaltenssüchte eine große Rolle. Dazu zählen die Spielsucht, Kaufsucht oder auch Sexsucht. Auch hierfür gibt es phasenspezifische Charakteristika, also besondere Korrelationen bei Manie oder Depression.

Aber auch Nikotinkonsum erzeugt ein Abhängigkeitssyndrom, wenn auch nur mit milden meist psychisch dominierten Entzugssymptomen. Zu beachten ist, dass Nikotin- wie auch Alkoholmissbrauch generell mit erheblichen gesundheitlichen Risiken wie kardiovaskuläre Erkrankungen und malignen Tumoren verbunden sind.“

Quelle:

Auszug Begleittext zur Programmübersicht der DGBS Jahrestagung 2022 I Bipolar und Sucht; Martin Schäfer, Essen

Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS)