Meine Schwester litt auch an einer bipolaren Störung.
Bereits in der Pubertät wurde sie verhaltensauffällig auch wenn es augenscheinlich nicht so stark ausgeprägt war wie bei mir. Sie wirkte sehr verschlossen und sprach nie über ihre Stimmungsschwankungen. Ich bemerkte bei ihre eine wachsende Unzufriedenheit.
Ihre schulischen Leistungen waren hervorragend, doch auf einmal wollte sie nicht mehr so gute Leistungen erbringen und schrieb absichtlich schlechtere Noten.
Mit dem Beginn ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau steigerten sich die Selbstzweifel und schon nach einem Tag brach sie die Lehrstelle ab und damit zwei weitere.
Die nächsten 3 Jahre fand meine Schwester keine Ruhe und Ausgeglichenheit.
Sie war zweimal in stationärer Behandlung und flüchtete von dort.
Meine Schwester hatte mehrere Suizidversuche hinter sich und äußerte oftmals ihre Suizidgedanken. Sie war ebenso wie ich in ambulanter Behandlung und wurde auch medikamentös eingestellt.
Am 15. Februar 2006 nahm sie sich kurz vor ihrem 20. Geburtstag durch eine Strangulation ihr Leben.