(25-2015) Suizid Oma, mütterlicherseits

Dieses Jahr sollte ein tragisches Jahr werden, denn meine Oma nahm sich durch eine Überdosis Tabletten das Leben.
Wir waren darauf absolut nicht vorbereitet, es gab keine direkten Anzeichen.
Es sollte allerdings ein neuer Lebensabschnitt beginnen, weil Opa inzwischen so pflegebedürftig war und Oma dies ohne Hilfe nicht mehr stemmen konnte.
Ein Wechsel in ein Pflegeheim sollte geschehen, womit Oma nicht wirklich einverstanden war.
Wir können nur mutmaßen weshalb Oma den Freitod wählte, einen Abschiedsbrief gibt es nicht.
Vor allem für Mutti und ich stellte das eine psychisch herausfordernde Situation dar. Opa bezog ein Seniorenheim ganz in der Nähe des Hauses meiner Eltern.
Ich wollte deshalb in keine depressive Episode rutschen, immerhin hatte ich seit 1,5 Jahren keine Stimmungsschwankungen mehr gehabt.
Aufgrund starker Schlafstörungen seit geraumer Zeit wollte ich sowieso eine Psychotherapie beginnen. Mein Psychiater hatte das hinausgeschoben und nahm es wohl nicht ernst genug, wie ich im Rückblick feststellen muss. Durch die aktuelle Lage jedoch bekam ich sofort eine Therapie in Aussicht gestellt. Zusätzlich kontaktierte ich einen Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirche, der mich seelsorgerisch begleiten würde.
Ich fühlte mich sehr gut umsorgt und beraten.
Glücklicherweise erlitt ich keine Depression sondern konnte das Geschehene gut aufarbeiten. Die Therapie und Seelsorge blieb auch 2016 ein wichtiger Bestandteil.
Ich bin bis heute ausgesprochen dankbar dafür.

Es gab aber auch schöne und wertvolle Momente, so gebar meine liebe Freundin aus Leipzig einen Sohn. Nur ein paar Tage später besuchten wir sie und trafen uns ein weiteres Mal beim Wave-Gotik-Treffen zu einem Gottesdienst.
Außerdem verreisten wir ein paar Tag nach Berlin, besonders in Friedrichshain fühlten wir uns heimisch und wollten Szene Läden und Kneipen ausfindig machen.
Eine Gothic Kneipe hatte es Christian angetan und wir verbrachten zwei Abende dort.

Wir besuchten regelmäßig den Gottesdienst der evangelisch-methodistischen Kirche und bekamen schnell Anschluss.
Ich meldete mich im Fitnessstudio an und trainierte mindestens zweimal die Woche, was mir sehr gut tat.
In ein Ehrenamt wollte ich mich weiterhin einbringen und entschied mich für ein Pflegeheim des DRK. Ich fand mich schnell in meine Arbeit hinein und war stets motiviert.
Mit den Kollegen verstand ich mich auch gut, sie gaben mir das Gefühl dazuzugehören ohne Vorurteile oder jegliches.
Später gab es allerdings Probleme, welche ich im nächsten Kapitel schildern werde.

Schreibe einen Kommentar