(22-2012) Standesamtliche Hochzeit und depressive Episode

Im April entschlossen wir uns eine weitere Katze, namens Cleo, aus dem Tierheim zu holen.
Andy nahm sie liebevoll auf und bot ihr Schutz, denn sie war sehr menschenscheu und versteckte sich unter dem Bett.
Einer Empfehlung nach meldete ich mich in einem Fitnessstudio für Frauen an und trainierte dort regelmäßig.
Ich entschied mich im Sommer ein Ehrenamt beim „Kinderschutzbund“ zu machen.
Mich interessierte die Arbeit mit „schwierigen“ Jugendlichen, denen im „offenen Treff“ Freizeitangebote zuteil worden. Meine Aufgabe war das Begleiten und Betreuen.
Der Gottesdienst in der Evangelisch-methodistischen Kirche sagte uns auf Dauer nicht zu, deshalb wollten wir eine Pfingstgemeinde kennenlernen. Wir fühlten uns sofort wohl und schätzten den Lobpreis, zunächst gingen wir nur einige Male hin.

Unsere standesamtliche Hochzeit sollte am 18.08.2012 in Oybin stattfinden.
Christian und ich bevorzugten es die Hochzeit ohne unsere Familien zu feiern.
Anschließend fuhren wir nach Berlin um da ein paar Tage zu verbringen.
Ich fühlte mich schnell gestresst und mit den vielen Reizen überfordert. Natürlich
gab es auch schöne und entspannte Momente.

Anfang Oktober schlitterte ich in eine depressive Episode, die sich vorher nur leicht andeutete.
Ich empfand mich als schwermütig und der Antrieb verminderte sich und das war mir die ganze Zeit über nicht völlig fremd gewesen.
Im Universitätsklinikum war ich nach wie vor alle zwei Monate bei meinem Psychiater in Behandlung. Ich übernachtete an diesen Wochenenden bei meiner lieben Freundin und genossen unsere gemeinsame Zeit, gingen tanzen und führten tiefsinnige Gespräche.
Die große Entfernung von Zittau nach Dresden stellte für eine schnelle Intervention eine Hürde dar.
Ich blieb besser mit meinem Problem allein als einen zusätzlichen Termin wahrzunehmen.
Es war mir unangenehm meinen Arzt um Hilfe zu bitten und dachte, das müsse ich allein aussitzen mit der Hoffnung, dass es sich bessern würde.
Schließlich wurde ich immer ängstlicher und traute mich nicht mehr zur Arbeit und selbst das Einkaufen war mir zu viel. Ich versuchte allerdings meinen Tag zu strukturieren in dem ich einen Tagesablauf über die jeweiligen Aktivitäten schrieb. Ich wusste, wie wichtig Bewegung ist und spazierte an der „Mandau“ entlang, es kostete jedes Mal Überwindung.
Manchmal lockerte sich dabei meine Grübelei und es machten sich positive Gedanken breit, leider hielt das nur kurze Zeit an bis ich mich wieder verspannte.
Mitte Dezember entschloss ich mich für eine stationäre Behandlung, denn ich konnte diese Phase ohne professionelle Unterstützung niemals überwinden.
Der Aufenthalt würde 6 Wochen andauern.

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