Jahresrückblick 2021

Im Februar konnte ich meine ehrenamtliche Arbeit wieder aufnehmen. Die gezwungene Abstinenz hat mir noch einmal deutlich vor Augen geführt wie wichtig mir mein Ehrenamt ist und wie essentiell für mein Leben. Es war unglaublich schön die Senioren wiederzusehen und absolut keine Problem Anschluss zu bekommen.

Meine Freundin aus Dresden brauchte bis April Zeit für sich. Wir waren zuletzt sehr oft zusammen gewesen, der nunmehr karge Kontakt traf mich emotional sehr. Ich vermisste unsere Treffen und Telefonate wollte aber auch Verständnis aufbringen, was mir nur teilweise gelang. Ihre „Rückkehr“ freute mich außerordentlich und dies zeigt wie sehr ich sie eigentlich liebe. An einem Samstag im Februar besuchte mich meine Leipziger Freundin und wir gönnten uns einen Restaurantbesuch in einem sehr guten Sushi Restaurant um die Ecke. Jede Begegnung fühlt sich vertraut an, obwohl wir uns relativ selten sehen. Bereits im April sahen wir uns in Leipzig ein weiteres Mal und ich verbrachte einen Samstag bei ihr und fuhr am Abend zurück nach Dresden.

Im Mai hätte eigentlich das reguläre Wave-Gotik-Treffen stattgefunden, aufgrund der Pandemie war das allerdings ein weiteres Mal nicht möglich. Ich wollte dennoch an Pfingsten in Leipzig sein. Das „Heidnische Dorf“, ein wichtiger Bestandteil des WGT, sollte dennoch durchgesetzt werden. Es durften jedoch keine Künstler auftreten. Meine Freundin und ihr Sohn begleiteten mich dorthin und wir machten es uns auf einer Decke gemütlich um zu speisen und die Leute anzuschauen. Ich habe mich in dieser schwarzen Runde sehr wohlgefühlt. Allerdings war ich die vielen Menschen nicht mehr gewöhnt und Schuld war die notwendige Isolation.

Am Abend ging ich mit ihr zur Moritzbastei, denn unser gemeinsamer Lieblings DJ sollte auf der Terrasse auflegen. Die Lautstärke wurde stark eingeschränkt und das Hörerlebnis war dadurch nicht so intensiv als wir uns das gewünscht hatten. Der dortige Ansturm war enorm groß, überall standen die Leute und unterhielten sich oder wogen sich ein wenig in den Tanz. Offiziell durfte nicht getanzt werden und wer unmittelbar dabei sein wollte musste sich testen lassen und saß letztlich auch nur auf der Terrasse mit dem Blick auf den DJ. Meine Freundin saß auf der Mauer und ich lehnte daran und bewegte mich zur Musik, fühlte mich frei und ausgelassen. Zurück in meinem Hostel war ich total überreizt von der Menschenmenge auch wenn es positiver Stress war. Seit Februar hatte ich wieder einmal starke Schlafstörungen und mein Psychiater musste mir Zopiclon verschreiben. Die zwei Nächte in Leipzig verliefen schwierig und ich war froh sie überstanden zu haben.

Trotz dieser schwieriger Umstände hatte ich mir die Fahrt nach Leipzig nicht nehmen lassen wollen. Ich kehrte gesund und munter nach Dresden zurück und bin dankbar die Schlafproblematik in den Griff bekommen zu haben. Für mich ist meine psychische Stabiltiät nach wie vor keine Selbstverständlichkeit sondern immer wieder eine Gnade. Manchmal denke ich sogar, dass ich den Frieden gar nicht verdient habe, was natürlich absolut nicht der Fall ist.

Im Juni verreisten Christian und ich nach Breslau, das hatten wir bereits im vergangenen Jahr geplant und konnte endlich umgesetzt werden. Wir verbrachten vier Tage in einem Apartment und hatte viel Zeit um uns Breslau anzusehen. Ich hatte im Vorhinein Sehenswürdigkeiten ausgesucht, die einen Besuch wert sein sollten. Es gab wirklich sehr schöne Plätze und eine große Auswahl an Gastronomie. Ich würde dennoch nicht noch einmal in diese Stadt reisen, gelohnt hat es sich jedoch und ich habe schöne Erinnerungen an diese Unternehmung.

Des Weiteren besuchte meine Freundin und ich endlich eine Tanzveranstaltung im Bunker. Die Erfahrung fühlte sich zunächst surreal an, so viel Zeit war seit der letzten Party vergangen. Es war ein unglaubliches Glücksgefühl auch wenn dieses nicht lange anhielt.

Im Juli wurde das Konzert von „Lebanon Hanover“ nachgeholt und ich hatte riesigen Spaß beim Zuschauen. Meine Freundin und ich wollten die gelockerten Coronamaßnahmen nutzen und besuchten im August die Theaterruine und erlebten einen humorvollen Abend. Es wurde eine Komödie von Shakespeare adaptiert. Christian und ich gingen später auch ins Theater, dem Bärenzwinger, um uns eine weitere Komödie von Shakespeare anzusehen. Mein Mann war sehr begeistert von der Vorstellung.

Seit Juli habe ich große Fortschritte beim Trommeln gemacht was mein Lehrer anmerkte und lobte. Irgendwie platzte endlich der Knoten und ich ging selbstbewusster an mein Spiel heran und kann mittlerweile mehrere Minuten verschiedenen Rhythmen spielen ohne zu unterbrechen. Es fließt einfach aus mir heraus.

Ende August fuhren wir nach Leipzig vornehmlich ohne meine Freundin mit einbeziehen zu wollen und ins Museum zu gehen. Letztendlich meinte sie aber, dass wir auch kurz vorbei kommen könnten, was wir dann auch taten. Sie und ihr Mann befanden sich im Umzugsstress und wir würden uns das letzte Mal vor ihrer Wohnung treffen und einen Spaziergang machen.

Meine Freundin zog nach Hof wo sie nun ihrer Familie näher ist. Ich empfinde schon etwas Wehmut, denn ich fühle mich mit Leipzig sehr verbunden. Wir haben in Leipzig viel miteinander erlebt und gerade die Tanznächte wie aber auch Leipzig selbst werde ich vermissen, natürlich kann ich Leipzig auch so besuchen.

Und das habe ich mit meiner Freundin aus Dresden bereits im September umgesetzt. Wir nahmen uns für eine Nacht ein Hostel und besuchten eine Burlesque Show von deren Umsetzung wir sehr enttäuscht waren.

Ein weiteres großartiges Ereignis trug sich in der Reithalle Dresden zu, „Goethes Erben“ traten auf. Wie lange hatte ich darauf gewartet und endlich fand es statt. Ich genoss das Konzert in großem Maße und fühlte mich sehr glücklich unter den mit fiebernden Fans.

Das auf unbestimmte Zeit letzte Amüsement erlebten meine Freundin und ich im November im Bärenzwinger, wir schwangen dort das Tanzbein und lachten viel.

Trotz der Coronakrise blieb ich zu jeder Zeit ausgeglichen in meiner Stimmung. Ich versuche meine Sicht immer auf meine Familie, Freunde, Musikunterricht und Ehrenamt zu richten, denn diese Elemente habe oberste Wichtigkeit in meinem Leben. Ich will mir meine Lebensfreude und den Optimismus nicht nehmen lassen. Ich muss gut auf mich achten und sondieren welche Dinge bedacht werden müssen und welche nicht, um meine Gedankenwelt nicht sinnlos zu belasten. Ich versuche unnötige Grübeleien sein zu lassen und zu stoppen, es gelingt mir ziemlich gut.

Das Weihnachtsfest hat mich nicht nachdenklicher gemacht und ich konnte das Fest inmitten meiner Familie genießen. Das größte Geschenk in diesem Jahr ist wohl die psychische Stabilität meiner lieben Mutter. Es ist unbezahlbar schön wie Mutti nach einem schweren Krankheitsverlauf wieder zu sich gefunden hat, ich kann Gott dafür gar nicht genug danken.

Mit dieser Erkenntnis möchte ich den Jahresrückblick auf 2021 beenden und wünsche euch Allen ein gesegnetes neues Jahr.

Schreibe einen Kommentar