Im Januar 2007 zog ich in eine Wohngemeinschaft.
Ich hatte mein eigenes Zimmer, Bad sowie Küche teilte ich mit meiner Mitbewohnerin und meinem Mitbewohner. An die Küche schloss sich ein Balkon an, welcher irgendwie von keinem von uns benutzt wurde.
Zu Fuße waren es nur 10min bis zur Neustadt, das war sehr praktisch, weil ich mich gern und oft in diesem Stadtteil aufhielt.
Mir gefiel mein neues Leben, welches sich ausschließlich auf meine Bedürfnisse konzentrierte.
Die Freundin, bei der ich zwei Monate übernachtet hatte, wurde eine gute Wegbegleiterin. Vor allem ihre kleine Tochter schloss ich in mein Herz.
Ich lernte über ein „schwarzes Forum“ eine liebe Frau kennen und freundeten uns an.
Wir unternahmen viel miteinander und ich fuhr zu ihr nach Meißen.
Mit ihr konnte ich wunderbar lachen. Manchmal verfielen wir regelrecht in Lachanfälle. Ich reiste aber auch viel nach Leipzig. Meine geschätzte Freundin pendelte an den Wochenenden von Österreich nach Leipzig um ihren damaligen Freund zu besuchen.
Wir gingen in die Moritzbastei, Villa und Darkflower tanzen.
Vor jeder Begegnung war ich immer sehr stark aufgeregt und konnte es kaum abwarten bei ihr in Leipzig zu sein.
Seit der Trennung von meinem Freund traf ich mich außerdem regelmäßig mit einer Schulfreundin aus der Realschule, die zu dem Zeitpunkt in Freiberg wohnte. Wenn ich in Freiberg war ging ich mit ihr ins Tivoli tanzen oder in den Studentenclub und Erdalchemistenclub. Brieflichen Austausch hielt ich mit meiner einst besten Schulfreundin, die in Erfurt wohnte.
Es war ihr Wunsch gewesen als sie von dem Tod meiner Schwester erfuhr.
Im Mai besuchte ich das erste Mal nach vier Jahren wieder das Wave-Gotik-Treffen, was ich sehr genoss.
Ein Ehrenamt absolvierte ich in einem Behindertenwohnheim der AWO.
Ich betreute die dortigen Bewohner an zwei Nachmittagen.
Mit meiner Therapeutin bereitete ich mich auf die berufliche Wiedereingliederung im August bei Kolping vor.
Meine Stimmung war insgesamt gehoben und ich war sehr ungeduldig mit mir.
Es gab kleine Stimmungsschwankungen. Mit der medikamentösen Einstellung konnte ich allerdings zufrieden sein.
Die Wiedereingliederung sollte zielführend sein für die anschließende Ausbildung zur „Kauffrau im Gesundheitswesen“. Meine Therapeutin wollte mich unbedingt dafür fit machen, obwohl meine Eltern daran zweifelten, weil sie wussten wie viel Kraft mich der letzte Versuch kostete. Wir waren eine kleine Gruppe an Teilnehmern und alle hatten wir eine andere Diagnose, die uns dazu zwang beruflich neu zu beginnen.
Mit einer Teilnehmerin und Teilnehmer fühlt ich mich besonders verbunden und wir trafen uns auch in unserer Freizeit.
Ich verhielt mich unruhig im Unterricht und ließ mich schnell ablenken.
Neben dem Unterricht lernten wir in einer Büro Übungsfirma.
Das erste Praktikum absolvierte ich im Frauenstadtarchiv und transkribierte die Geschichte einzelner Zeitzeugen, die die Bombardierung Dresdens miterlebten. Diese Arbeit machte mir viel Spaß und ich erledigte sie sorgsam. Durch das
Forum eines „Grufti Radios“ erhielt ich zu einem Mann Kontakt für den ich mich bald stark interessierte und wir oft miteinander chatteten und auch telefonierten.
Im Dezember trafen wir uns erstmals bei mir und er blieb für zwei Wochen, der Funke war übergesprungen.