In diesem Monat feierten wir unseren 10. Hochzeitstag.
2012 heirateten wir standesamtlich in Oybin. Unsere Familie ließen wir bei dieser Feier außen vor, weil wir es als passender erachteten diesen wichtigen Tag alleine zu begehen. Uns war jedoch damals klar, dass es in naher Zukunft eine kirchliche Trauung mit großer Feier geben würde. Letztendlich gingen fünf Jahre ins Land bis unsere Trauung 2017 in Dresden stattfand.
Auf Grund einer Bipolaren Störung können Beziehungen in die Brüche gehen. Der Partner muss gut über die Erkrankung aufgeklärt sein, dann hat er auch das nötige Verständnis und kann das Verhalten in den Krankheitsphasen besser einschätzen. Ihm ist es somit auch möglich einzuschreiten, wenn eine stationäre Behandlung von Vorteil ist. Mittels einer Vorsorgevollmacht kann der Ehepartner die medizinischen Angelegenheiten regeln. Der Partner kann seine Partnerin begleiten und somit miteinander verbunden bleiben. Eine Episode kann gemeinsam überwunden werden und die Partnerschaft keinesfalls dauerhaft schädigen.
In meinem Fall musste ich nie an der Liebe meines Mannes zweifeln, weder Verlustängste noch Schuldgefühle erleiden. Ich habe meine Stimmungsschwankungen und depressiven Episoden immer offen kommuniziert. Mein Mann war stets ein guter, aufmerksamer und geduldiger Zuhörer. Er bestärkte mich in meinem Sein, wenn ich selbst nicht mehr an mich glaubte. Die Bipolare Störung stand zu keinem Zeitpunkt zwischen uns. Er fühlte sich gewiss manchmal hilflos und sein Leidensdruck war sicher auch sehr groß. Aus meiner Sicht waren jedoch negative Auswirkungen auf unsere Ehe kaum spürbar. Wir sind in den schweren Zeiten viel mehr noch stärker zusammen gewachsen.
Ich hege keinen Zweifel daran, dass wir auch in Zukunft unseren Lebensweg gemeinsam und glücklich beschreiten.